Versicherungen
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Welche Krankenversicherung brauche ich auf Reisen?
Egal ob Weltreise, Sabbatical oder ein paar Monate Auszeit. Wer einen Big Trip plant, steht schnell vor diesen Fragen:
Brauche ich eine Reisekrankenversicherung?
Und wenn ja, welche Krankenversicherung für Auslandsreisen ist die Beste?
Meine Antwort?
Nun, kommt drauf an. Ich weiß, das klingt erstmal heillos schwammig. Denn jeder wünscht sich eine klare, schnelle Antwort. Von wegen: Zack, Versicherungspolizze abschließen, fertig. Doch die Sache ist zu persönlich, als dass es EINE Lösung für alle gibt.
Wozu also dieser Blog-Eintrag?
Weil ich zumindest meine Erfahrungen und Überlegungen aus mehreren Jahren Weltreisen teilen kann. Und damit können sich hoffentlich andere einiges an Kopfzerbrechen ersparen.
1. Brauche ich eine Reisekrankenversicherung?
Prinzipiell würde ich zu einer Reisekrankenversicherung raten, ja.
Ich weiß, dass manche Reisende – vor allem jene, die in z.B. in Indien, Afrika oder in Südostasien unterwegs sind – lieber auf Risiko gehen. Sie meinen: “Wenn’s was hat, zahle ich das aus eigener Tasche, das kommt billiger als ein ein kompletter Versicherungsvertrag, die medizinische Versorgung dort ist günstig.“
Meiner Meinung nach trifft diese Annahme nur bei kleineren Wehwehchen oder unkomplizierten Anliegen (Blutuntersuchungen, Röntgenbilder, Schnittwunden nähen, etc) zu .
Ein Beispiel: In Bangkok habe ich im September 2022 für eine Facharzt-Konsultation und zwei einfache Laboruntersuchungen in der internationalen Klinik Bumrungrad rund 80 Euro bezahlt. Ja, das ist billiger als so manche monatliche Versicherungs-Polizze. Aber wie gesagt: Das war nur eine kleine Sache.
Sollte wirklich etwas Gröberes passieren oder gar ein Rücktransport in die Heimat nötig werden, kann das schnell in den vier- bis sechsstelligen Euro-Bereich gehen.
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Geld, das man selten am Konto rumliegen hat. Darum mein “Ja” zu Reisekrankenversicherungen.
Wichtig: Für die meisten Reisekrankenversicherer ist auch eine bestehende Krankenversicherung im Herkunftsland Voraussetzung für einen gültigen Auslandsversicherungsvertrag. Nicht sehr weltreise- und aussteigerfreundlich, aber es gibt Alternativen, siehe unten (Punkt 3).

Versicherungen sind nie verkehrt. Vielleicht legt man sich ja mit einer Kuh an.

Oder hat einen kleinen Zwischenfall mit dem Auto. Who knows.
2. Bin ich vielleicht schon versichert, ohne es zu wissen?
Gut möglich. Was viele gerne vergessen: Oft ist bei gängigen Kreditkarten – wie z.B. VISA, Mastercard, AmericanExpress – ein Reiseschutz inkludiert. Dieser gilt meist für eine maximale Reisedauer von 90 Tagen und ist eine Leistung von Kreditkarten mit Jahresgebühr (also nicht jene Plastik-Zahlungsmittel, die man gratis nachgeschmissen bekommt).
Auch Premium-Mitgliedschaften in Autofahrerclubs (z.B. der deutsche ADAC und der österreichische ÖAMTC) bieten oft einen inkludierten Reiseschutz.
Das heißt konkret: Wenn ich drei Monate am Stück unterwegs bin, reicht das oft und es ist keine Extra-Reisekrankenversicherung notwendig. Auch 90 Tage in der Welt herumdüsen, für ein paar Tage nach Hause kommen und dann wieder weiterziehen ist eine Möglichkeiten, um den Versicherungsschutz zu „verlängern“ und erneut für 90 Tage zu aktivieren.
3. Welche Auslandskrankenversicherung kann ich auch von unterwegs abschließen?
Klassische Reiseversicherer wollen, dass man VOR Antritt der Reise den Vertrag abschließt.
Außerdem muss man bekannt geben: Wieviele Tage/Wochen/Monate lange werde ich in Summe unterwegs sein? Welche Länder werde ich besuchen? Die USA auf die Reiseroute zu setzen, macht z.B. den Versicherungsschutz empfindlich teurer, weil in Amerika die Behandlungskosten generell sehr hoch sind und Versicherer dieses Risiko an die Kunden weitergeben.
Mittlerweile gibt es aber internationale Versicherer, die auf Weltreisende, Langzeitreisende und (digitale) Nomaden spezialisiert sind.
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Es sind zwar aktuell nur wenige Anbieter. Aber die diese sind – meiner Erfahrung nach – sehr okay.
Was sie alle gemeinsam haben: Sie sind monatlich kündbar. Man kann sie auch abschließen, wenn man bereits unterwegs ist bzw. upgraden, sollte man doch spontan in ein “teureres” Versicherungsland wie die USA wollen:
SafetyWing (nutze ich selbst)
PassportcardNomads funktioniert wie eine Pre-Paid-Karte – im Behandlungsfall lädt die Versicherung das Geld auf die Karte, damit man nichts beim Arzt oder in der Klinik vorstrecken muss.
WorldNomads bietet seit der Pandemie keinen Service für Österreicher, Deutsche und Schweizer, aber wer einen zweiten Pass hat (z.B. England, Australien) kann sich hier versichern. Das Besondere: WorldNomads versichert auch viele Action Sportarten und Volunteering-Engagements.
Anmerkung: Das sind keine Werbeeinschaltungen und keine Affiliate Links. Ich kriege kein Geld für die Erwähnung. Ich schreibe hier nur meine eigene Erfahrung bzw. die meiner Reisefreunde nieder.
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